Jahresbericht 2023

VORWORT DES GENERALSEKRETÄRS

Hin zu einer neuen Weise des Kirchenseins

Auch wenn in unserer übervernetzten Zeit die eschatologische Dimension manchmal in den Hintergrund zu treten scheint, so orientiert und begleitet dieses wesentliche Merkmal des christlichen Glaubens doch stets den Fortschritt des kirchlichen Lebens. Innerhalb jener Perspektive einer tiefgreifenden und kontinuierlichen Erneuerung der Realität, welche das Kirchenleben kennzeichnet, zeigte das Jahr 2023 für die SBK und ihr Generalsekretariat die «ersten Lichter eines neuen Tages», der sich bereits am Horizont abzeichnet; vielseitige Schritte hin zu einer erneuerten Art des Kirchenseins, als Zeichen des Weges, den die Gläubigen und deren Hirten auch in unserem Land aktuell gehen. Einerseits sind hier die Schaffung einer nationalen Synodalitätskommission, die Veröffentlichung des Berichts der Pilotstudie zu den Missbrauchsfällen innerhalb der katholischen Kirche in der Schweiz sowie die Massnahmen zur Aufarbeitung und Prävention solcher Übergriffe zu erwähnen; andererseits die Verstärkung der Koordination zwischen SBK und der Schweizer Diözesen, die zunehmend dreisprachige institutionelle Kommunikation sowie die Anstellung neuer Mitarbeitender am Generalsekretariat.

Die im Jahr 2023 durchgeführten bzw. abgeschlossenen Projekte, welche in diesem Jahresbericht kurz vorgestellt werden, illustrieren – jedes auf seine Weise – dieses zuversichtlich in die Zukunft gerichteter permanenter «aggiornamento», welches unsere Kirche in der Schweiz nach dem Vorbild der Weltkirche, unter der Führung des Heiligen Geistes und des mutigen Zeugnises von Papst Franziskus, gegenwärtig betreibt. Das Grundanliegen, das diese Projekte eint, ist identisch: mehr und besser der Wirklichkeit des Evangeliums zu entsprechen, um – mit Entschiedenheit und zugleich barmherzig – Stärken und Schwächen, Tugenden und Mängel zu erkennen. Dies, damit alle Getauften treuere Zeugen des Auferstandenen werden können. Aus dieser existentiellen Übereinstimmung sollen wir das Fundament der Hoffnung für die heutige Welt, welche so sehr nach Gerechtigkeit und Frieden dürstet, ableiten können. Denn in all unseren Diensten möchten wir uns immer wieder vergewissern, dass es «eine innige Verbindung der Kirche mit der ganzen Menschheitsfamilie gibt. Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute (…) sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi. Und es gibt nichts wahrhaft Menschliches, das nicht in ihren Herzen seinen Widerhall fände» (Gaudium et Spes 1).

Inspiriert durch diese in der österlichen Hoffnung begründete und auf das Himmelreich orientierte Perspektive grüsse ich Sie im Namen der Mitarbeitenden am Generalsekretariat ganz herzlich.

Davide Pesenti
Generalsekretär

 

«Das Boot,
das dem Sturm ausgeliefert ist,
ist das Bild der Kirche, die in jedem Zeitalter
auf Gegenwind, manchmal auf
sehr harte Prüfungen stösst…
In diesen Zeiten könnte sie versucht sein
zu glauben, Gott habe sie verlassen.
Aber in Wirklichkeit sind es genau
diese Momente, in denen das Zeugnis
des Glaubens, das Zeugnis der Liebe,
das Zeugnis der Hoffnung
am stärksten leuchtet.»
Papst Franziskus

 

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